Twonky Server 7 unter Windows 8

Wer eine große Medienbibliothek im Heimnetz zur Verfügung stellen will, sieht sich mit der Frage konfrontiert: welche Software nehme ich dazu?

Sicher, Windows Media Player hat eine eigene Medien-Streaming-Funktion, mit der sich MP3 Dateien, Videos und Bilder im Heimnetz verteilen lassen. Aber: Performance?, Ausbremsen des Rechners, auf dem das läuft?, Konfigurierbarkeit?

Alles nix.

Also: es muss was anderes her.

Es gibt ja Lösungen. Ein Beispiel ist Twonky. Ein Server, der auch auf vielen NAS Geräten (kleinen Standalone Home Servern mit integrierter Festplatte) täglich vielfach seinen Dienst versieht.

Mit dem alten Twonky Server 4 unter Windows XP hatte ich gute Erfahrungen gemacht.
Also, warum nicht den neuen Twonky Server 7 unter Windows 8 ausprobieren?

Warum nicht? Kann ich Euch sagen. Weil die bei Twonky anscheinend starkes Gras rauchen. Es ist nicht so, dass die Software nicht funktionieren würde, performant ist sie auch immer noch. Aber warum zum Geier, muss man alles, was neu ist, verschlimmbessern? Diese Computerfrödels sind doch alle gleich.

Oder wie kann man auf die Idee kommen, dass man zukünftig MP3 Dateien in einem Ordner nach dem Namen des Tracks sortiert und nicht nach der Tracknummer?
Ein Ordner ist in aller Regel gleich einem Album, die Tracks darin sind die Stücke dieses Albums, also wäre es schon toll, wenn die Tracks in Ihrer Reihenfolge auf dem Album sortiert wären und nicht nach dem Namen.

Gut, mag vielleicht sein, dass das Ordnungsprinzip nach Alben zukünftig ein wenig Old-School ist, wenn sich vielleicht die Bindung von Tracks an Alben immer mehr löst und die Leute eben bei „Ob-La-Di, Ob-La-Da“ von den „Beatles“ wirklich nicht mehr an das „Weisse Album“ von den „Beatles“ denken, sondern eben nur noch an „Ob-La-Di, Ob-La-Da“. Aber: wann wird das mal soweit sein?

Ich für meinen Teil denke jetzt zumindest immer noch an Alben und nicht nur an Titel.

Insofern hätte ich es sehr begrüßt, wenn Twonky einfach dabei geblieben wäre, die Track-Nummern für die Sortierung auszuwerten. Aber nein, mit der neuen Version werden wir zwangsbeglückt, jetzt wird nach Tracknamen sortiert!

Bullshit! Nicht bei mir.

Und dann noch nicht mal eine Konfigurationsmöglichkeit für die Sortierung zu spendieren ist schon wirklich arm. Bei freier Software hätt’s mich ja nicht gestört, aber bei Löhnware?
Okay, ist wohl zu billig (weniger als 10 EUR), aber auch darum habe ich niemanden gebeten. Menschenskind, ist es denn so schwierig, mal eine Sache richtig zu machen?

Das erinnert an den Stoßseufzer, den täglich wohl Millionen ausstoßen:
EINMAL MIT PROFIS ARBEITEN!

Egal, genug gegrantelt, die Lösung ist folgende:

Man sucht im Ordner:
C:\Program Files (x86)\Twonky\TwonkyServer\resources\views
die Datei: „view-definitions.xml

dann sucht man darin die Sektion:

<container name='byfolder' id='music/folders' class='object.container.storageFolder' createClass='object.item.audioItem.musicTrack'>
<container buildon='res' createClass='object.item.audioItem.musicTrack' class='object.container.storageFolder' />
</container>

und ersetzt das obige durch das Folgende:

<container name='byfolder' id='music/folders' class='object.container.storageFolder' createClass='object.item.audioItem.musicTrack'>
<container buildon='res' sortcriteria='+pv:numberOfThisDisc,+upnp:originalTrackNumber' createClass='object.item.audioItem.musicTrack' class='object.container.storageFolder' />
</container>

Dann muss man die so geänderte Datei „view-definitions.xml“ nur noch mit Administrativen Rechten an den Ursprungsort zurückspeichern (einfach so geht das natürlich in Windows 8 nicht!). Dann muss man nur noch im Twonky Server den Cache löschen, die Mediendaten neu einlesen und den Medienserver neu starten, geschafft!

War doch ein Klacks, oder?
Wie heißt es doch so schön im Film „Loaded Weapon“:
Bring mich jetzt bloß nicht in Fahrt!

Gruß, Andreas.